1. Dezember 2013 | STOP! SO geht das nicht weiter!
Aktuell | STOP! SO geht das nicht weiter! Der letzte Lutherische Lobpreisgottesdienst (LoGo) des Jahres 2013 in St. Petri Hannover stand im Zeichen des Übergangs in ein neues Kirchenjahr. Adventus und Silvester stellten im Gespräch die jeweilige Eigenheit des von ihnen verkörperten Jahreswechsels dar.
In der Jahresreihe zum Kirchenjahr stand der LoGo sodann unter dem Motto „STOP! SO geht das nicht weiter!“ und griff den Charakter der Adventszeit als Zeit der inneren Bestandsaufnahme und möglichen Kurskorrektur auf. In mehreren Beispielen wurden Lebenssituationen – wie eine gefährdete Versetzung, Überlastungssymptome oder die Erfahrung eines Schicksalsschlages – dargestellt, in die hinein ein STOP-Zeichen gehalten und ein Ansatz zur notwendigen Veränderung formuliert wurde.
Gastpastor Manfred Griesheimer aus Lachendorf nahm die Gemeinde mit Anleihen bei Bodelschwingh, Bonhoeffer und Martin Luther King mit auf den Weg, den Josef und die mit dem Christuskind schwangere Maria von Nazareth nach Bethlehem zurückzulegen hatten und beleuchtete verschiedene Aspekte dieses Weges und der Lebenswege der Menschen überhaupt. Dabei kamen auch verschiedene Wendepunkte und Weichenstellungen zur Sprache, die auf Kurs halten und zu den Zielen und dem Ziel menschlichen Lebens führen.
Im Segensteil ließen sich die zahlreich erschienenen Gottesdienstteilnehmer gerne am Altar unter Handauflegung Gottes freundliche Nähe und hilfreiches Mitgehen zusprechen.
Susanne Gieger wirkte am E-Piano mit – durch wunderbare Ein- und Ausgangsmusik und durch das gewohnt gekonnte Begleiten der (zum Teil ausdrücklich adventlichen) Lieder.
Statt Kirchenkaffee gab es diesmal ein sehr schmackhaftes Mittagessen, dass aus den Reihen der aus dem Iran stammenden Christinnen und Christen in St. Petri zubereitet worden war. Gerne nahmen viele der LoGo-Feiernden die Einladung an.
6. Oktober 2013 | nicht vergessen: DANKEN!
Das Erntedankfest am 6. Oktober nutzte das Team vom Lutherischen Lobpreisgottesdienst (LoGo), um in der Jahresreihe zum Kirchenjahr den Gottesdienst unter das Motto „nicht vergessen: DANKEN!“ zu stellen.
Nach dem Einzug der Kinder mit den Erntegaben führte schon die Begrüßung ins Thema ein, indem ein paar faule Früchte, die vermeintlich untermischt waren, Anlass zum Lamentieren über mangelnde Qualität und verdorbene Ware wurden. Dem wurde entgegengesetzt, sich nicht vom Negativen in den Bann ziehen zu lassen, sondern dem Positiven Raum zu geben: „nicht vergessen: Danken!“ im Anspiel führt eine „Therapeutin“ der Dankologie ihre „Patientin“, die vom übertriebenen Sei-ein-braves-Kind-und-sag-Danke in der Kindheit ein Trauma davon getragen hat („Ich hasse Danken!“), behutsam in die weite Welt des Dankens ein.
Beim Übergang der Kinder in den Kindergottesdienst wurde aus dem unbekannten wie schwierigen Wort „AKNED“ durch Umstellung der von Erwachsenen gehaltenen Buchstaben „DANKE“: Danken ist gar nicht so schwer, wenn man es richtig versteht, übt und anwendet.
Propst i.R. Manfred Weingarten (Verden) schloss mit seiner Predigt an den zuvor in Auswahl verlesenen Psalm 104 an und zeigte persönlich-bewegend wie biblisch-anregend Möglichkeiten und Chancen des Dankens auf. Angesichts einer Erkrankung, deretwegen er 10 Wochen im Krankenhaus hatte verbringen müssen, und mit Blick auf ärztliche Hilfe und erfolgte Besserung sei ihm das „nicht vergessen: Danken!“ auf neue Weise wichtig geworden.
Eine Dank-Box, die einen Monat lang im Gemeindesaal gestanden hatte, und in die, aufgeschrieben auf dafür vorbereitete Zettel, Anliegen für den Dank an Gott notiert werden konnten, war für den Gottesdienst ausgewertet worden. Die Anliegen wurden in einem Dankgebet für mehrere Sprecher gebündelt.
Konstantin Mey (E-Piano) begleitete mit Jakob Schöne und Jakob Voigt (Schlagwerk) den LoGo musikalisch, auch der Posaunenchor unter Leitung von Carsten Krüger wirkte mit..
Der Abendmahlsteil wurde auch diesmal wieder sehr gerne angenommen, die meisten Gottesdienstbesucher der gut gefüllten Petri-Kirche nahmen daran teil. Beim Kirchenkaffee klang der LoGo in Begegnungen und Gesprächen nach.
11. August 2013 | Zeit der Gestaltung – Freiräume nutzen
In der Jahresreihe zum Kirchenjahr hatte das Team des Lutherischen Lobpreisgottesdienstes (LoGo) den Gottesdienst am 11. August der Trinitatiszeit gewidmet. In der ersten LoGo-„Christenlehre“ überhaupt wurde mit Fragen und Antworten und veranschaulicht am Kirchenjahresdrehrad deutlich, dass sich in der ersten Hälfe des Kirchenjahres die großen kirchlichen Feiertage finden, während die Zeit nach Trinitatis „festlos“ daherkommt Die maximal 24 Sonntage der Trinitatiszeit haben aber durchaus markante Themen (z.B. der 6.: Taufe; 7.: Abendmahl; 10: Kirche und Judentum; 13.: Diakonie) und bieten vielfältige Möglichkeiten, Themen der Lebensgestaltung zu bedenken und Freiräume, wie Gott sie öffnet, fruchtbar zu machen.
Beispielhaft wurde das deutlich am 11. Sonntag nach Trinitatis, auf den dieser 4. LoGo im laufenden Jahr fiel: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt es Gnade“, so lautet der Wochenspruch aus dem 1. Petrusbrief (Kapitel 5, Vers 5 b). Hochmut und Demut in der Beziehung zu Gott und im zwischenmenschlichen Miteinander wurden in einem „Gespräch am Grill“ und in der anschaulichen wie realitätsnahen Predigt von Gastpastor Markus Müller aus Hermannsburg aufgegriffen. In der richtigen Positionierung vor Gott und aus seiner Fürsorge lebend lässt sich noch einmal anders – nicht „von oben her“ – auf den Mitmenschen schauen. Interesse und Verständnis können sich entwickeln, Brücken der Kommunikation gebaut werden.
Kirsten Schulz bereicherte der LoGo am E-Piano und half der LoGo-Gemeinde, auch unbekanntere Lieder wie „Ich bleibe in dir“, Wie eine Quelle ist dein Wort“ und „Meine engen Grenzen“ zu erschließen. Der Vergebungsteil mit dem Zuspruch der Gnade Gottes unter Handauflegung am Altar wurde von der Gemeinde wieder gerne in Anspruch genommen.
30. Juni 2013 | Weihnachten hat längst begonnen
„Was ist in 177 Tagen? – Richtig: Weihnachten. Und was ist in 84 Tagen? – Die Bundestagswahl.“ Politiker sollen Unmögliches möglich machen, Gott macht Unmögliches möglich. So begann in weihnachtlichem Ambiente der Lutherische Lobpreisgottesdienst (LoGo) am 30. Juni über eine adventliche und damit erwartungsvolle Lebenseinstellung, die sich durchs ganze Leben ziehen darf. Die zu Beginn des Lukasevangeliums erzählte Begegnung zweier Frauen in froher Erwartung, Maria und Elisabeth, stand im Mittelpunkt von Anspiel und Meditation. Gastpastor Jochen Roth aus Arpke erzählte von einem Kollegen, der vor einer verschlossenen Wohnungstür kapitulierte, als er auf sein längeres Klingeln und Klopfen nur die Reaktion erhielt: „Ich erwarte niemanden.“ Als Gegenbild zeigte Roth die Entwicklung des Zacharias, Elisabeths Ehemann, auf, der im Zweifel an Gottes Möglichkeiten verstummte und durch Gottes wunderbares Wirken in Lobpreis ausbrach.
Zur Kindersegnung hatte der Gastpastor einen Teelöffel dabei. Dieser könne als „kleiner Prophet“ die Vorfreude auf einen leckeren Nachtisch wecken. Der Löffel mit seinem Hinweis „Das Beste kommt noch“ wurde zum Adventssymbol.
Für die reiche musikalische Gestaltung des LoGo sorgten der Chor der St. Petri-Gemeinde unter der Leitung von Carsten Krüger sowie eine Band aus vier jugendlichen Musikern („Ko & Co.“), die sich nicht einmal durch herunterfallende Noten aus dem Takt bringen ließen.
9. Mai 2013 | Ich bin dann mal (weg) da!
Der zweite Lutherische Lobpreisgottesdienst (LoGo) der St. Petri-Gemeinde Hannover im laufenden Jahr fand am Himmelfahrtstag auf dem Fest der beiden hannoverschen Gemeinden der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) auf Gut Erichshof (Everloh) statt. Blechblasmusik, eine Band und ein Vokalchor bereicherten den Gottesdienst, in dem unter dem Motto „Ich bin dann mal weg da!“ das Himmelfahrtsthema aufgegriffen wurde.
Im Anspiel („Gespräch unter Freunden“) begegneten die Jesus-Jünger Philippus und Andreas nach dem Erlebnis der Himmelfahrt Rebekka und kamen über das Geschehen und seine Bedeutung ins Gespräch. In „Wo der Himmel ist“ erstarrten Teammitglieder zu verschiedenen Standbildern, die Aussagen zu den Möglichkeiten und Angeboten der Nähe Gottes („Der Himmel ist hier und da, da und hier – mitten unter uns!“) veranschaulichen halfen. In seiner Predigt spielte Gastpastor Robert Mogwitz aus Uelzen zunächst einen Motorradfahrer, der mal weg und dann mal da ist. In seinen
Überlegungen zum Himmelfahrtsthema knüpfte der Pastor an die Formulierung des LoGo-Themas an und erläuterte die Wirksamkeit des zum Himmel gefahrenen und seinen Menschen darum ganz nahe seienden Christus anhand der sieben Ich-bin-Worte aus dem biblischen Johannesevangelium.
In einem Zuspruchsteil konnten die Gottesdienstbesucher sich an Stationen begeben, um eine Murmel in Empfang zu nehmen – in der sich, gegen das Licht gehalten, Himmel und Erde berühren, die als Spielzeug Zeichen ist für die Freude und Unbekümmertheit, die Gottes Kinder erleben dürfen, die rollt, wenn man sie anschiebt, wie Menschen bewegt werden, wenn Gottes heiliger Geist sie anrührt, deren endlose Form Zeichen für die Treue Gottes ist! Neben der symbolträchtigen kleinen Gabe gab es aber auch ein biblisches Zuspruchswort, das zum Teil zu sehr bewegenden Momenten an den Stationen führte.
Der LoGo war Teil des Jubiläums „20 Jahre LoGo“, das im Rahmen des Festes der Gemeinden begangen wurde. Beim informativ-unterhaltsamen Festakt am Nachmittag hielt SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt, Gemeindeglied in Hannover, ein heiteres Grußwort über Abkürzungen wie LoGo und andere mehr. Pfarrer i.R. Hermann Otto als damaliger Gemeindepastor, berichtete über die Überlegungen zum LoGo-Angebot, über die Entstehung und Entwicklung. Andreas Singer und Nicole Mahlke-Harms, frühere Gemeindeglieder in St. Petri und Logo-Teammitglieder aus der Anfangszeit, flankierten dies mit einem Beitrag aus ihrer Sicht. Der Gemeindekreis „Mosaik“ steuerte in Reimform einen Pro-LoGo-Contra-LoGo-Zwist bei und hatte einen Sektausschank vorbereitet. Das LoGo-Team selber gab in Form eines Interviews einige statistische Angaben und bewegende wie anekdotische Erinnerungen zum Besten.
10. Februar 2013 | Tritt mal kürzer!
Unter dem Motto „Tritt mal kürzer!“ stand der erste Lutherische Lobpreisgottesdienst (LoGo) im Jahr 2013. Am 10. Februar – schon an der Schwelle zur Passions- und Fastenzeit im Kirchenjahr – wurde damit das Fasten thematisiert. Der Verzicht auf ein Titelbild auf dem Programm und auf die sichtbare Präsenz eines allerdings hörbaren Begrüßers machten gleich deutlich, dass Fasten mit Verzichten zu tun hat. Freiräume entstehen, die allerdings Erfahrungen für Neu- oder Wiederentdecktes ermöglichen. Loslassen ist das eine, Änderungen in den täglichen Abläufen und neue Bewusstseinsbildung und -stärkung das andere. Freiräume schaffen, um sich neu in der Gegenwart Gottes zu erleben und dessen Zuwendungen mit neuer Bereitschaft und Erwartung zu empfangen, darum kann es gehen.
In einer (Anspiel-)Straßenumfrage wurden verschiedene Passanten nach ihrer Meinung zu einem ausgerufenen „Tag des Fastens“ befragt. Ganz verschiedene Informationen und Haltungen traten zu Tage. Mittels eine Klangschale konnte verdeutlicht werden, dass es vieles gibt, was den Klang stören kann: Gegenstände wurden mit Erläuterungen aus der Klangschale geholt – Uhr, Handy, TV-Fernbedienung, Markenpullover, edle Pralinen. Deutlich wurde, wie punktueller Verzicht einen Mehrwert ermöglichen kann: sich nicht „versklaven zu lassen“, sondern Freiräume für das zu finden, was sonst so leicht zu kurz kommt: Zeit, Eigenwert, Zuwendung zu anderen und zu Gott. Beim Übergang der Kinder in den Kindergottesdienst machte Gastpastor Martin Damm mit einer Geschichte vom gefräßigen Wolf und dem schlauen Fuchs deutlich: „Wer klug ist, prüft wie der Fuchs, ob der Genuss ihn zum Gefangenen macht oder ob er noch frei ist. Wenn wir fasten, also auf etwas eine Zeit lang verzichten, können wir damit testen, ob wir in der Freiheit der Kinder Gottes leben. Keine Abhängigkeit soll stärker sein als die, von Gott zu leben.“ In der Predigt legte der Gastpastor einen Abschnitt aus der Bergpredigt Jesu aus (Matthäus 6,16-18) und betonte in Abgrenzung zum Fasten als Form stolzer Selbstdarstellung den von Christus favorisierten Fastenstil, wie er sich aus den Seligpreisungen der Bergpredigt herleiten lässt:
„Die Bibel gibt also die Hinweise, wie wir in der Fastenzeit unser Haupt salben und unser Angesicht waschen können: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit zu üben. Wer meint, darin vollkommen zu sein, täuscht sich. Sich darin einzuüben bleibt unsere Lebensaufgabe. Und wenn Fasten dazu beiträgt, o ja, bitte doch. Es kann helfen, unabhängiger von den diesseitigen Zwängen zu werden. Es wird ein Verzicht nicht ärmer machen, wenn er geübt wird, um sich fester an Jesus Christus zu binden. Er macht uns frei und zu Gottes Kindern.“
Das Angebot, sich vor dem Altar knieend unter Handauflegung segnen zu lassen, wurde von der großen LoGo-Gemeinde gerne in Anspruch genommen. Die persönliche Vergewisserung des Mitgehens Gottes tut gut und entfaltet ermutigende Wirkung.
Erstmals musizierte eine fünfköpfige Band (Dennis, Leah und Jakob Schöne, Hannah und Konstantin Mey) im LoGo und begeisterten die Gemeinde sehr – was in einem dreifachen Applaus im Schlussteil seinen Ausdruck fand. Beim Kirchenkaffee kam es noch zu zahlreichen Begegnungen und Gesprächen.